BVG: Senat macht ernst! Das könnte sich bald an den Bahnhöfen ändern

Am Samstag (12. April) ist es Berlin erneut zu einem blutigen Gewaltverbrechen gekommen, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen. Ein 43-jähriger Mann hatte sich der U-Bahn mit einem 29-Jährigen gestritten und diesen dann niedergestochen. Auf der Flucht vom Charlottenburger Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz war er dann in der Schloßstraße von einem Polizei-Beamten angeschossen worden. Der Täter verstarb trotz Not-Operation im Krankenhaus.

Nun hat sich Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner für erweiterte Messerverbote ausgesprochen. Offensichtlich prüfen die zuständigen Senatsverwaltungen für Inneres und für Verkehr nun im Austausch mit Polizei, BVG und der Bundespolizei, wie Waffen- und Messerverbotszonen auf den ÖPNV ausgeweitet werden können.

Berlins Regierender Bürgermeister will mehr Sicherheit auf den Bahnhöfen der BVG

Im Anschluss an die Senatssitzung am Dienstag (15. April) hatte sich Kai Wegner für weitere Messerverbotszonen in Berlin ausgesprochen. „In Berlin kommt es nahezu täglich zu Messerangriffen, zuletzt am Wochenende mit tödlichem Ausgang“, erklärte Berlins Regierender Bürgermeister. „Auch Schwerpunktkontrollen, wie sie die Bundespolizei schon an S-Bahnhöfen durchführt, sind ein möglicher Weg.“

+++ Kottbusser Tor: Vom Hotspot zum Vorbild – Fahrgäste merken es sofort +++

„Die Ausweitung der Waffen- und Messerverbotszonen auf den Öffentlichen Personennahverkehr halte ich deshalb für den richtigen Weg“, so Wegner. „Wir müssen alles dafür tun, um die Sicherheit auch auf den U-Bahnhöfen und in den U-Bahnen zu verbessern.“ Mit einem entsprechenden Beschluss zur Ausweitung der Messerverbote sei wohl aber erst nach den gerade begonnenen zweiwöchigen Osterferien zu rechnen, so Senatssprecherin Christine Richter.

BVG-Vorstandschef unterstützt Messerverbotszonen

Henrik Falk, Vorstandschef der BVG, hatte gegenüber dem RBB erklärt, dass die Hausordnung bereits jetzt das Mitführen von gefährlichen Gegenständen in Bussen und Bahnen der Berliner Verkehrsbetriebe verbiete. Messerverbotszonen könnten allerdings darüber hinaus eine Grundlage schaffen, um die Polizei zum Handeln zu ermächtigen.
 
Obwohl Falk den Vorschlag zur Einrichtung weiterer Messerverbotszonen unterstützt, betonte er ausdrücklich, wie wichtig es ihm sei, dass die Fahrgäste im Ernstfall richtig reagierten. Für den Vorstandschef der BVG steht fest, dass Kameras und Notrufsäulen eine gute Grundlage seien, um die Berliner auf Bahnhöfen zu schützen.

Am Kottbusser Tor, einem Kriminalitäts-Schwerpunkt in Berlin, soll es im Rahmen des Projekts der Reinigungsstreifen jetzt sogar testweise ein modulares Sicherheitscenter entstehen und Spiegel für nicht einsehbare Ecken angebracht werden. Dies klinge nicht nach Raketenwissenschaft, müsse aber gemacht werden, sagte BVG-Chef Henrik Falk. 

Künftig sollen die Streifen weiter auf den Linien U5, U7, U8 und U9 unterwegs sein, hier etwa an den U-Bahnstationen Hermannplatz, Yorkstraße, Leopoldplatz und Frankfurter Tor. Verkehrssenatorin Ute Bonde sagte, die Reinigungsstreifen trügen auch zu mehr Sicherheit bei. „Da, wo es sauber ist, da finden weniger Übergriffe statt“, sagte die CDU-Politikerin. (mit dpa)