Wer auf der Suche nach einer Wohnung ist, der hat es in den vergangenen Jahren in nahezu allen deutschen Großstädten schwer. Auf Mieter in Berlin trifft das aber nochmal besonders zu. Das zeigt ein Bericht, den jetzt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen erstellt hat und der dem „Tagesspiegel“ vorliegt.
Daraus geht hervor: Nicht nur Menschen, die an der unteren Einkommensgrenze sind, haben massive Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden, auch Durchschnittsverdiener kommen durch die steigenden Mieten immer mehr an ihre Grenzen.
Mieten in Berlin kaum noch bezahlbar
Für Bestandsmieter in Berlin ist die Wohnung im Schnitt noch halbwegs bezahlbar. Sie müssen nur 25 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete hinblättern. Doch wer sich auf die Suche nach einer neuen Wohnung begibt, hat nur wenig zu lachen. Das zeigt sich im Wohnraumbedarfsbericht 2025 der Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen.
Dafür wurden rund 60.000 Wohnungsanzeigen und zusätzlich 34.000 Anzeigen der landeseigenen Wohnungsunternehmen und Genossenschaft untersucht. Das Ergebnis ist erschreckend.
So schlimm ist die Lage wirklich
So lag die mittlere Angebotsmiete in Berlin 2023 bei 13,99 Euro pro Quadratmeter – im Vergleich zu 2022 ist das eine Steigerung von über 20 Prozent. Das mittlere monatliche Haushaltseinkommen lang in dem Jahr bei einem Zwei-Personenhaushalt bei 3.450 Euro. Das bedeutet, dass sich Durchschnittsverdiener in Berlin nur etwa jede vierte, angebotene Wohnung leisten können.
Menschen mit geringem Einkommen trifft es sogar noch schlimmer. Für sie ist nur jede zwanzigste Wohnungsanzeige leistbar. Das bedeutet, dass die Miete nicht mehr als 27 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens übersteigt. Dies haben der Berliner Senat und die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften vereinbart.
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Für Niklas Schenker, den wohnungspolitischen Sprecher der Linksfraktion ist die Lage fatal. Dem „Tagesspiegel“ sagte er: „Menschen mit wenig Geld können praktisch nicht mehr umziehen, weil es an bezahlbaren Angeboten fehlt.“ Einzig ein bundesweiter Mietendeckel und ein Berliner Mietenstopp bei den landeseignen Wohnungsunternehmen in Verbindung mit mehr kommunalem Neubau könne jetzt helfen, die Situation wieder zu entspannen.