Aktien trotz NATO-Boost unter Druck: Rüstungskonzerne neu bewertet – erste Konsequenzen

Die Nato hat sich schon vor Beginn des Gipfels in Den Haag (24. bis 25. Juni) auf das neue Ausgabenziel verständigt. Die Mitglieder haben sich darauf geeinigt, die Verteidigungsausgaben bis 2035 auf fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes hochzuschrauben. Eigentlich eine gute Nachricht für die deutschen Rüstungskonzerne und die von ihnen veräußerten Aktien. Doch der Tenor schwenkt um.

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Dass sich das transatlantische Verteidigungsbündnis derart schnell auf das von Trump geforderte fünf-Prozent-Ziel geeinigt hat, ist sinnbildlich für den Zustand in Sachen Verteidigungspolitik. Insbesondere in Europa wird man dem Zahn der Zeit nicht gerecht, ohne den US-Sicherheitsschirm könnte man beispielsweise den Drohgebärden aus Russland nichts entgegensetzten. Dies gilt auch für Deutschland.

Aktien unter Druck: Reale Entwicklung nicht im Blick?

Die Ankündigung, das finanzielle Volumen hochzuschrauben, ist für deutsche Rüstungskonzerne gleichbedeutend mit einer regelrechten Auftragsflut. Eine gute Nachricht für Aktien-Inhaber. Das zumindest sollte man meinen, zumal die Lockerung der Schuldenbremse weitere Investitionen des Staates erlaubt.

Für die Aktien von Renk und Hensoldt geht es dennoch erstmal bergab! Grund ist eine neue Bewertung der „Citigroup“. Beide Aktien wurde auf „Verkaufen“ herabgestuft. Das berichtet das Portal „AnlegerPlus“.

Das Kursziel der Renk-Aktie wird bei 61 Euro gesehen. Aktuell (24. Juni, 15.26 Uhr) steht die Aktie bei 65,43 Euro, was ein Minus von etwa 6,8 Prozent bedeuteten würde. Die Hensoldt-Aktie wird bei 88 Euro gesehen, aktuell liegt sie bei 91 Euro. Auch in diesem Fall geht die Citigroup von einem Minus (etwa 3,3 Prozent) aus.

Charles Armitage, Analyst der Citigroup, argumentiert, dass die derzeitigen Bewertungen zwar das zukünftige Wachstum widerspiegeln, diese Vorstellungen aber durch die realen Entwicklungen nicht gedeckt seien. Er warnt vor Enttäuschungen: Statt neuer Pläne rücke nun die Frage in den Fokus, ob die Mitgliedsstaaten ihre Zusagen überhaupt einlösen. Haushaltssorgen und politische Spannungen könnten die Umsetzung bremsen.

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